Frankfurter Buchmesse 2009

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Rückblickend weiß ich gar nicht warum ich mir große Hoffnungen gemacht habe, auf der Buchmesse auf Unmengen interessanter Fantasy zu stoßen. Denn so stiefmütterlich wie Buchläden mit diesem Genre umgehen, genauso behandeln die Verlage selber die Sparte. Sogar auf dem Stand des Heyne Verlags – immerhin nach eigenen Angaben der größte Fantasy-Verlag in Deutschland – beschränkte sich das Regal mit den ausgestellten Neuheiten der Fantasy auf die Größe eines Billy-Regals. Das dann auch brüderlich mit der Science Fiction geteilt wurde. Trotz dieser eigentlich wenig überraschenden Unterrepräsentiertheit konnte ich ein, zwei Bücher entdecken, die vielleicht ganz spannend sein könnten. Diese Empfehlungen beruhen jedoch lediglich auf den ersten zehn bis 30 Seiten und einer interessant klingenden Inhaltsangabe. Also nicht zu viel erwarten aber das beste erhoffen.

Auf dem Heyne-Stand sprang mir Peter V. Brett Das Lied der Dunkelheit  ins Auge. Dämonen und Runenmagie, ein Charakter, der auszieht dem Bösen das Fürchten zu leeren und dabei vielleicht ebenso viel opfert wie gewinnt. Klingt nach einem guten Gründgerüst für viele Stunden packenden Lesespaß. Der zweite Teil ist für April 2010 angekündigt und heißt Das Flüstern der Nacht. Nicht ganz so neu ist Pierre Grimbert mit seiner Reihe Die Magier. Die Fortsetzung der Saga ist die Reihe Die Krieger mit dem ersten Teil Das Erbe der Magier. Liest sich gut an und verspricht Action.

Am Stand von Ueberreuter weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll als mir Wolfgang Hohlbein mit Die Chroniken der Elfen 1: Elfenblut quasi ins Gesicht springt. Erst Vampire und jetzt Elfen – der Held meiner jungen Fantasy-Tage driftet immer mehr in den Abgrund des Trivialen ab. Aber ich möchte nicht zu negativ klingen, ich habe es ja noch nicht gelesen. Eine kleine Entschädigung am gleichen Stand ist Sean Williams Die Spiegelzwillinge: Die Bücher des Kataklysmus 1. Das Buch klingt nach einem spannenden Spiel mit verschiedenen Dimensionen und Welten. Schöne Schlachtenepik hingegen verspricht Bernd Rümmelein Kryson 1: Die Schlacht am Rayhin.

Klett und Cotta schachert natürlich mit Tad Williams und präsentierte sein neuestes Buch  Die Drachen der Tinkerfarm in großer Aufmachung. Das Buch ist in Co-Autorenschaft mit Deborah Beale entstanden, seiner Frau. Ob hier auch gilt wo Tad Williams draufsteht ist auch Tad Williams drinnen, muss sich noch zeigen. Nach guter Lesekost sieht auch Patrick Rothfuss Der Name des Windes: Die Königsmörderchronik Erster Tag aus. Die Hauptfigur ist Magier, Musiker, Dieb und Assasine in einem. Klingt nach einer interssanten Mischung.

Ob alle Bücher auch halten, was sie versprechen werden viele Stunden Abtauchen in fremde Welten zeigen. Ein guter Plan für den nasskalten Herbst, der sich gerade vor den Türen austobt.

3 Kommentare

  1. Interessante Liste. Wirklich schade, dass es wenig Fantasy von deutschen Autoren gibt, die nicht in der Nähe von Kinder/Jugendbücher platziert ist.

    Zwei der Bücher habe ich bereits auf Englisch gelesen:

    The Painted Man / Das Lied der Dunkelheit… Einige nette Ideen. Aber irgendwie fehlt etwas. Eher Durchschnittlich. Ob sich das Buch lohnt, kommt jetzt ein wenig drauf wie sich die Geschichte weiterentwickelt.

    Die Königsmörderchronik… Erinnerte mich ein wenig an Trudi Canavan, da auch hier zu einem guten Teil die Ausbildung des Charakters beschrieben wird. Allerdings nicht ganz so kindlich. Fand ich auf jeden Fall lesenswert und warte grad schon auf den nächsten Teil.

  2. Den Mangel an deutschen Fantasy-Autoren außerhalb der Jugendbücher kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Da ist sicher mehr Potenzial vorhanden als die Verlage abbilden.

  3. Danke Mel,
    super Zusammenfassung 🙂

    was mich nur immer leicht brechen lässt sind die Zahlen: Teil 1 von X, Teil 2 von X und wenn es nur ne Triologie ist wird es dann am Ende doch mehr… Zum heulen… Reite die Panzerechse bis sie tot ist… nicht bis die Schlacht gewonnen ist…

    *nününününnüüüünüüüüüüüü*

    Ansonsten nochn Tipp meinerseits: wenn man mit Warhammer leben kann, dann die Chroniken von Malus Darkblade. Sind 5 Bücher die zwar im Warhammer universum spielen, aber einen auch begeistern, selbst wenn man damit eigentlich nix am Hut hat…

    Cheers,

    Fen 🙂

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